4:50 Uhr. Der Wecker reißt mich gnadenlos aus dem Schlaf. Noch halb im Traum stolpere ich ins Bad, wo die Dusche wie ein kleiner Wasserfall auf meinen müden Körper niedergeht. Ein langer, intensiver Tag liegt vor mir, das weiß ich genau – und während das Wasser rauscht, frage ich mich: Wie soll ich das nur durchstehen?

Doch die Antwort liegt schon längst in der Luft. Bereits Ende letzten Jahres hatten wir im Verein beschlossen, einen Ausflug zur legendären Hahnweide zu organisieren – ein Flugevent, das seinesgleichen sucht und zuletzt vor sechs Jahren stattfand. Für mich war es Premiere an diesem Ort, und schon die Bilder, die ich zuvor gesehen hatte, ließen mein Herz höherschlagen: sanfte Hügel, Wälder, alte Schlösser – und mittendrin ein Flugplatz, wie aus einem Bilderbuch für Luftfahrtträume.

Die Fahrt im Reisebus war perfekt getaktet, und schon bald rollten wir direkt vor die Tore des riesigen Geländes. Stressfrei, entspannt – ja fast schon wie VIPs. Der Einlass? Schnell und reibungslos. Kaum drin, sicherten wir uns gleich einen Platz, wohlwissend, dass sich die Hahnweide im Laufe des Tages in ein Meer aus Besuchern verwandeln würde.

Und dann – Punkt 11 Uhr – der Auftakt. Die ersten Motoren heulten auf, Propeller wirbelten die Luft auf, und plötzlich füllte sich der Himmel mit Legenden aus Holz, Stahl und Stoff. Ab da gab es kein Halten mehr. Ein Highlight jagte das nächste: elegante Segelflugzeuge, die scheinbar schwerelos am Himmel tanzten; historische Warbirds, deren donnernder Sound durch Mark und Bein ging; Oldtimer, die Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit erzählten. Jeder Blick nach oben war ein neues Staunen, jeder Flieger ein eigenes Kapitel Luftfahrtgeschichte.

Zwischendurch gönnten wir uns eine Pause: ein kühles Bier, eine würzige Currywurst – die perfekte Stärkung, um die nächsten Flugshows mit voller Aufmerksamkeit zu genießen. Und während die Sonne uns den ganzen Tag treu blieb, spürte man förmlich, wie sich dieses Event zu einem unvergesslichen Erlebnis entwickelte. Meine Kamera lief heiß, denn solche Momente wollten eingefangen werden: die glitzernden Tragflächen im Gegenlicht, der Rauch eines Loopings am blauen Himmel, das Staunen in den Gesichtern ringsum.

Als sich der Tag langsam neigte, erhob sich noch einmal ein ganz besonderer Anblick: die beiden Blanix-Segler, die in der Abendsonne lautlos ihre Kreise zogen – fast wie ein stilles „Auf Wiedersehen“. Ein würdiger Abschluss für ein Event, das man nicht so schnell vergisst.

Gegen 19 Uhr machten wir uns schließlich auf den Heimweg. Erschöpft, ja – aber glücklich. Jeder von uns hatte ein Lächeln im Gesicht, erfüllt von Eindrücken, Motorenklängen und Bildern, die wohl noch lange im Kopf bleiben.

Ein riesiges Dankeschön geht an den Vorstand des MFC Noris, der diesen Ausflug möglich gemacht hat. Es war mehr als nur ein Vereinsausflug – es war ein Tag, an dem wir alle wieder zu kleinen Kindern wurden, die staunend in den Himmel schauen.

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